Heimkehrer mit Liebe zum Holz

Architekt Michael Buchmann ist mit seiner Familie von Bayern wieder in seine Heimat Gallizien gezogen.
Er stellt Zirbenhocker her.


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Michael Buchmann kehrte mit Frau Agnes und Tochter Nora zurück in seine alte Heimat Gallizien   Foto © Privat

Zum Architekturstudium ist Michael Buchmann (44) aus Möchling bei Gallizien nach München gezogen und hängen geblieben, wie er erzählt. Als seine Frau Agnes ein Kind erwartete, entschied sich die Familie allerdings aufs Land zurückzukehren. „Ich wollte, das meine Tochter im Grünen aufwächst“, sagt Buchmann. Außerdem sei das Leben in Gallizen viel günstiger als in München. „Ich bin froh, dass wir jetzt hier leben. Speziell für meine Tochter Nora ist es eine tolle Geschichte. Sie ist viel an der frischen Luft und kann in ihrer Sandkiste im Garten spielen“, sagt er. Den Umgang mit Holz hat er schon früh gelernt. Vor dem Architektur-Studium absolvierte er eine Lehre als Tischler in der Tischlerei Hafner in Moos und später besuchte er die HTL für Möbelbau in Villach. Einige Jahre lang gestaltete er in Architekturbüros in der Nähe von München den Innenbereich von Villen mit. Er entwarf Holztreppen, Treppen aus Stahl, Küchenzeilen aus Lavastein oder Wellnessbereiche mit Sauna, Pool und Dampfbad. Nun ist er zu seinen Wurzeln und in sein Elternhaus zurück gekehrt. Die frühere Garage seines Vaters verwandelte er in eine Werkstatt, wo er Zirbenhocker herstellt. „Die Autos müssen im Freien stehen“, lacht er.

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Ziel war es, trotz kleiner Größe viel Duft ins Heim zu bringen   Foto © Privat

Der Zirbenhocker besteht aus 64 einzelnen Stäben. Jeden davon fertigt er selbst. „Zirbenholz wird meist nur in rustikaler Form verarbeitet. Als Architekt versuche ich aber puristisch zu arbeiten und will, dass das Holz einen modernen Touch bekommt“, sagt er. Das Design wurde von Buchmann europaweit geschützt, denn dahinter steckt eine Menge Entwicklungsarbeit. Eineinhalb Jahre habe der Feinschliff gedauert. Um den Duft der Zirbe nicht zu verfälschen, werden die Einzelteile nur mit ein wenig Leim verbunden. Das Holz bleibt unbehandelt. „Viele wünschen sich Zirbenmöbel im Schlafzimmer, wollen aber nicht die gesamte Einrichtung neu kaufen. Der Zirbenhocker braucht nicht viel Platz, hat aber eine genauso große Oberfläche wie eine zwei mal zwei Meter Schrankfront“, erklärt er. Buchmann tüftelt aber bereits an weiteren Ideen. Eine Stehlampe und ein Paravent im selben Design sind im Entstehen.

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Der Hocker ist auch noch in Eiche, Nuss oder Ahorn erhältlich   Foto © Tinefoto

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Von Daniela Grössing | 30. April 2017 | Kleine Zeitung